Elektromagnetische Welle: Die physikalische Natur der UV-C-Strahlung
Um die Funktionsweise der UV-C-Desinfektion zu verstehen, muss man ihre physikalische Grundlage kennen:
die elektromagnetische Welle. UV-C-Licht ist nichts anderes als eine spezifische Form dieser fundamentalen Energieübertragung.
Was ist eine elektromagnetische Welle?
Eine elektromagnetische Welle ist eine Welle aus gekoppelten elektrischen und magnetischen Feldern,
die sich durch den Raum ausbreitet und dabei Energie transportiert.
Diese Wellen benötigen kein Medium (wie Wasser oder Luft) und können sich daher auch im Vakuum mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen.
Alle elektromagnetischen Wellen zusammen bilden das elektromagnetische Spektrum.
Das elektromagnetische Spektrum
Das elektromagnetische Spektrum ordnet die Wellen nach ihrer Wellenlänge bzw. Frequenz.
Es reicht von sehr langen Wellen (wie Radiowellen) bis zu extrem kurzen Wellen (wie Gammastrahlung).
Ein winziger Ausschnitt dieses Spektrums ist für das menschliche Auge als sichtbares Licht (Farben) wahrnehmbar.
Direkt neben dem violetten Ende des sichtbaren Lichts beginnt der Bereich der Ultraviolettstrahlung (UV).
Dieser wird weiter unterteilt in:
- UV-A (315–400 nm): Langwellig, bräunende Wirkung.
- UV-B (280–315 nm): Mittelwellig, verantwortlich für Sonnenbrand.
- UV-C (100–280 nm): Kurzwellig, extrem energiereich und keimtötend.
Kürzere Wellenlänge = Höhere Energie
Die Energie einer elektromagnetischen Welle ist umgekehrt proportional zu ihrer Wellenlänge.
Das bedeutet: Je kürzer die Welle, desto energiereicher sind ihre Photonen.Die UV-C-Strahlung bei 254 nm ist so kurzwellig, dass ihre Energie ausreicht,
um die molekularen Bindungen in der DNA von Mikroorganismen aufzubrechen.
Dies ist der Grund für ihre starke desinfizierende Wirkung.Die UV-C-Technologie nutzt also ein präzise definiertes, physikalisches Prinzip, um gezielt biologische Zellen zu inaktivieren.