Elektrostatik: Der unsichtbare Faktor bei der UV-C-Desinfektion
Elektrostatik beschreibt das Phänomen ruhender elektrischer Ladungen. Für die UV-C-Technologie ist dies kein rein
theoretisches Konzept, sondern ein entscheidender praktischer Faktor, der die Wirksamkeit, insbesondere bei der
Oberflächendesinfektion, direkt beeinflussen kann.
Was ist Elektrostatik?
[DEFINITION]
Elektrostatik ist das Teilgebiet der Physik, das sich mit stationären elektrischen Ladungen, den Kräften zwischen ihnen
und den von ihnen erzeugten elektrischen Feldern befasst. Im Alltag ist sie oft als “statische Aufladung” bekannt, die
bewirkt, dass Partikel an Oberflächen haften bleiben.
Warum Elektrostatik für die UV-Desinfektion relevant ist
Die Wirksamkeit der UV-C-Desinfektion beruht darauf, dass die Strahlung die Mikroorganismen direkt erreicht. Genau hier
wird die Elektrostatik zum Gegenspieler:
- Partikelbindung: Durch elektrostatische Aufladung werden Staub, Schmutz und andere Partikel aktiv
an Oberflächen gebunden. Diese Partikel können Viren und Bakterien enthalten oder diese verdecken. - Abschattungseffekt: Die
UV-C-Strahlung kann keine festen Partikel durchdringen. Ein Mikroorganismus,
der sich unter einem elektrostatisch anhaftenden Staubkorn befindet, liegt in dessen “Schatten”. Er wird vom Licht
nicht erreicht und folglich auch nicht inaktiviert.
Für eine erfolgreiche Oberflächendesinfektion ist es daher unerlässlich, die zu bestrahlenden Flächen vorab gründlich
zu reinigen. Dies entfernt nicht nur die Mikroorganismen selbst, sondern beseitigt vor allem die durch Elektrostatik
gebundenen Partikel, die eine effektive Bestrahlung verhindern würden.
Synergie bei der Luftentkeimung
Während Elektrostatik bei Oberflächen eine Herausforderung darstellt, wird sie bei der Luftentkeimung gezielt genutzt.
Systeme, die elektrostatische Filter mit UV-C-Strahlern kombinieren, sind besonders effektiv: Der Filter zieht Partikel
und Aerosole aus der Luft, die anschließend im Gerät mit UV-C-Licht sicher inaktiviert werden.