Anforderung nach der Desinfektion
Endotoxine sind eine besondere Herausforderung in Anwendungen, die höchste Wasserreinheit erfordern, wie in der Pharmazie oder Medizintechnik. Während eine UV-C-Anlage Bakterien erfolgreich abtötet, können deren toxische Überreste im Wasser verbleiben und ein Problem darstellen, das spezielle UV-Lösungen erfordert.
Was sind Endotoxine?
Definition:
Endotoxine sind hitzestabile, giftige Bestandteile aus der äußeren Zellmembran von Gram-negativen Bakterien (z. B. E. coli). Sie werden freigesetzt, wenn die Bakterien absterben und zerfallen. Selbst in mikrobiologisch einwandfreiem, also keimfreiem Wasser, können diese Toxine gesundheitliche Reaktionen wie Fieber auslösen.
Der Unterschied: Desinfektion vs. Endotoxin-Abbau
Eine Standard-UV-C-Anlage ist darauf optimiert, die DNA von Mikroorganismen zu zerstören. Sie arbeitet hocheffizient bei einer Wellenlänge von 253,7 nm.
Problem: Diese Wellenlänge inaktiviert zwar die Bakterien, hat aber nicht genügend Energie, um die robusten Endotoxin-Moleküle aufzuspalten und unschädlich zu machen. Das Ergebnis: Das Wasser ist keimfrei, aber potenziell noch pyrogen (fiebererzeugend).
Lösung: Zum Abbau von Endotoxinen werden spezielle Emitter benötigt, die Strahlung bei einer kürzeren Wellenlänge von 185 nm aussenden. Diese energiereiche Strahlung spaltet Wassermoleküle und erzeugt hochreaktive Hydroxylradikale (•OH), die in einem Prozess der “fortgeschrittenen Oxidation” (AOP) die Endotoxine wirksam zerstören können.
Hinweis:
Kritisch für Reinstwasser-AnwendungenIn Bereichen wie der Pharmaindustrie, der Dialyse oder der Chipherstellung ist die alleinige Keimfreiheit nicht ausreichend. Hier ist die Entfernung von Endotoxinen zwingend erforderlich. Dies zeigt, wie entscheidend die Auswahl des richtigen UV-Systems ist, das exakt auf die Anforderungen der spezifischen Anwendung ausgelegt sein muss.