Hygiene in der Pflege: Was die richtige Desinfektion beitragen kann
Ein kurzer Guide über die korrekte Hygiene im Pflegesektor
In der Pflege ist die Aufrechterhaltung hoher Hygienestandards von entscheidender Bedeutung. Hygienemaßnahmen sind nicht nur eine Frage der Sauberkeit, sondern ein unverzichtbares Mittel, um Infektionen zu verhindern und die Gesundheit sowohl der Patienten als auch des Pflegepersonals zu schützen. In Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und bei der häuslichen Pflege von immungeschwächten oder älteren Menschen können Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Pilze schnell verbreitet werden. Durch gezielte Hygienemaßnahmen lassen sich diese Risiken jedoch erheblich reduzieren.
Grundlagen der Hygiene in der Pflege
In der Pflege ist Hygiene von zentraler Bedeutung, da hier besonders gefährdete Gruppen betreut werden. Dazu gehören ältere Menschen, immungeschwächte Patienten und Personen mit chronischen Erkrankungen. Für diese Patienten können selbst harmlose Krankheitserreger schwerwiegende Folgen haben.
Warum ist Hygiene in der Pflege besonders wichtig?
In Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und bei der häuslichen Pflege kommen Menschen oft in engen Kontakt miteinander. Dies erhöht das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern erheblich. Bakterien, Viren und Pilze können sich in solchen Umgebungen schnell verbreiten – ein gut durchdachtes Hygienemanagement ist daher unerlässlich, um die Gesundheit der Patienten und des Pflegepersonals zu schützen.
Zu den grundlegenden Hygienemaßnahmen in der Pflege gehören:
- Händehygiene: Regelmäßiges und gründliches Waschen und Desinfizieren der Hände ist die erste Verteidigungslinie gegen die Verbreitung von Krankheitserregern. Die „Fünf Momente der Händedesinfektion“ der WHO bieten eine wertvolle Orientierungshilfe.
- Flächendesinfektion: Oberflächen, die häufig berührt werden oder mit Körperflüssigkeiten in Kontakt kommen, müssen regelmäßig desinfiziert werden.
- Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Pflegekräfte sollten immer die geeignete PSA wie Handschuhe, Schutzkittel und Masken tragen, um sich selbst und die Patienten zu schützen.
- Abfallmanagement: Die richtige Entsorgung von medizinischem Abfall ist entscheidend, um die Verbreitung von Keimen zu verhindern.
- Erstellung und Einhaltung von Hygieneplänen: Ein detaillierter Hygieneplan, der alle zu beachtenden Maßnahmen und Verfahren festhält, ist unerlässlich für eine effektive Infektionskontrolle.
Durch kontinuierliche Schulung und Sensibilisierung des Pflegepersonals sowie regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen der Hygienemaßnahmen kann die Ausbreitung von Infektionen verhindert und die Gesundheit aller Beteiligten gewährleistet werden.
Händehygiene in der Pflege
Die Hände von Pflegekräften kommen ständig mit Patienten, medizinischen Geräten und kontaminierten Oberflächen in Kontakt. Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Pilze können sich leicht über die Hände verbreiten und so sowohl Patienten als auch Pflegepersonal gefährden. Eine gründliche Händehygiene ist daher unerlässlich, um Infektionsketten zu unterbrechen und die Gesundheit aller Beteiligten zu schützen.
- Hände waschen: Die richtige Handdesinfektion beginnt mit dem gründlichen Waschen der Hände. Hierbei sollten alle Bereiche der Hände – inklusive Fingerzwischenräume, Fingernägel und Handgelenke – mindestens 20 Sekunden lang mit Wasser und Seife gereinigt werden. Nach dem Waschen sollten die Hände sorgfältig abgetrocknet und anschließend desinfiziert werden.
- Desinfektionsmittel: Zur Händedesinfektion werden in der Regel alkoholbasierte Desinfektionsmittel verwendet, die breitenwirksam gegen eine Vielzahl von Krankheitserregern sind. Das Mittel sollte auf die trockenen Hände aufgetragen und mindestens 30 Sekunden lang gründlich eingerieben werden, bis alle Bereiche der Hände vollständig benetzt sind. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf die Fingerspitzen, Daumen und Handflächen gelegt werden, da diese Bereiche oft vernachlässigt werden.
Die „Fünf Momente der Händedesinfektion“ der WHO
Um die Händehygiene in der Pflege zu optimieren, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Modell der „Fünf Momente der Händedesinfektion“ entwickelt. Diese fünf Momente definieren, wann die Hände desinfiziert werden sollten, um die Verbreitung von Krankheitserregern effektiv zu verhindern:
- Vor Patientenkontakt: Um den Patienten vor Keimen zu schützen, die von vorherigen Kontakten stammen könnten.
- Vor einer aseptischen Tätigkeit: Vor Tätigkeiten, die die Beseitigung aller Krankheitserreger erfordern, wie z. B. dem Legen eines Katheters, um das Eindringen von Erregern in sterile Körperbereiche zu verhindern.
- Nach Kontakt mit potenziell infektiösem Material: Um das Pflegepersonal und nachfolgende Patienten vor einer Übertragung von Krankheitserregern zu schützen.
- Nach Patientenkontakt: Um das Pflegepersonal und nachfolgende Patienten vor Keimen zu schützen, die vom Patienten stammen könnten.
- Nach Kontakt mit Oberflächen in der Nähe des Patienten: Um die Verbreitung von Keimen zu verhindern, die sich auf Oberflächen befinden könnten.
Durch die konsequente Einhaltung dieser fünf Momente kann das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern erheblich reduziert werden.
Oberflächen wie Türklinken, Bettrahmen, Nachttische und medizinische Geräte werden häufig von mehreren Personen berührt und können potenzielle Hotspots für Keime sein. Besonders in Pflegeeinrichtungen, wo viele immungeschwächte oder ältere Menschen betreut werden, ist die regelmäßige und gründliche Desinfektion dieser Flächen unerlässlich. Eine effektive Flächendesinfektion minimiert das Risiko von Kreuzkontaminationen und schützt die Gesundheit von Patienten und Pflegepersonal. Dabei können verschiedene Methoden zur Anwendung kommen:
- Wischdesinfektion: Die Wischdesinfektion kombiniert eine mechanische Reinigung mit der chemischen Desinfektion. Eine Desinfektionslösung wird aufgetragen und auf der gesamten Fläche verteilt, gleichzeitig werden durch das Wischen Schmutz und Mikroorganismen von der Oberfläche entfernt. Wischdesinfektion ist ideal für kleinere, häufig berührte Flächen wie Türklinken, Lichtschalter und Handläufe.
- Sprühdesinfektion: Für eine schnelle und großflächige Anwendung wird die Desinfektionslösung auf die Oberfläche gesprüht. Sprühdesinfektion ist besonders nützlich für schwer zugängliche Bereiche und größere Flächen, die nicht leicht manuell gereinigt werden können. Bei der Sprühdesinfektion besteht das Risiko einer eingeschränkten Wirksamkeit durch ungleichmäßige Benetzung. Beim Einsatz von Sprühdesinfektionsmitteln sollten Pflegekräfte immer persönliche Schutzausrüstung tragen, um das Einatmen von Aerosolen zu verhindern. Zudem sollten die Räume gut belüftet werden.
Eine regelmäßige Schulung des Pflegepersonals im Umgang mit Desinfektionsmitteln und die konsequente Einhaltung von Desinfektionsplänen sind entscheidend, um die Ausbreitung von Krankheitserregern effektiv zu verhindern und eine sichere Umgebung für Patienten und Pflegepersonal zu schaffen.
Bei der UV-Desinfektion wird ultraviolettes Licht (UV-C) verwendet, um Mikroorganismen abzutöten oder deren Vermehrung zu verhindern. UV-C-Licht hat eine Wellenlänge von 200 bis 280 Nanometern und ist in der Lage, die DNA und RNA von Bakterien, Viren und Pilzen zu zerstören. Für den ergänzenden Einsatz in Pflegeeinrichtungen bietet die UV-Desinfektion eine Reihe überzeugender Vorteile:
- Chemiefreie Desinfektion: Da keine chemischen Substanzen verwendet werden, besteht kein Risiko von allergischen Reaktionen oder Hautirritationen für Patienten und Pflegepersonal.
- Wirksamkeit gegen eine Vielzahl von Keimen: UV-C-Licht ist effektiv gegen eine breite Palette von Krankheitserregern und inaktiviert auch antibiotikaresistente Bakterien wie MRSA und VRE.
- Schnelle Desinfektion: UV-Desinfektionsgeräte können Oberflächen in wenigen Minuten behandeln.
- Minimale Wartung: UV-Desinfektionsgeräte sind in der Regel einfach zu bedienen und erfordern nur minimale Wartung.
UV-Desinfektion kann in verschiedenen Bereichen von Pflegeeinrichtungen ergänzend zur Wisch- und Sprühdesinfektion angewendet werden, um die Ausbreitung von Krankheitserregern zu minimieren:
- Patientenzimmer: Tragbare UV-Desinfektionsgeräte können in Patientenzimmern eingesetzt werden, um Betten, Nachtschränke und andere häufig berührte Oberflächen zu desinfizieren.
- Gemeinschaftsräume: In Aufenthaltsräumen, Speisesälen und anderen Gemeinschaftsbereichen kann UV-Desinfektion außerhalb der Nutzungszeiten helfen, die Verbreitung von Keimen zu reduzieren und ein sicheres Umfeld für alle Bewohner zu schaffen. Auch die UV-Luftentkeimung in Lüftungsanlagen bewährt sich hier.
- Sanitäre Einrichtungen: Badezimmer und Toiletten sind besonders anfällig für die Ansammlung von Keimen. UV-Desinfektionsgeräte können hier effektiv zur Reinigung von Oberflächen wie Waschbecken, Toilettensitzen und Türgriffen eingesetzt werden.
Medizinische Geräte: UV-Desinfektionsboxen eignen sich hervorragend zur Sterilisation von medizinischen Geräten und Instrumenten, die in direktem Kontakt mit Patienten stehen.
Der Einsatz persönlicher Schutzausrüstung (PSA) schützt Pflegekräfte und Patienten vor der Übertragung von Infektionen. PSA dient als Barriere gegen Krankheitserreger und ist besonders wichtig in Situationen, in denen Pflegekräfte mit infektiösen Materialien oder Patienten in Kontakt kommen.
Je nach Situation werden verschiedene Arten von PSA eingesetzt:
- Handschuhe: Einweg-Handschuhe bieten Schutz vor direktem Kontakt mit Körperflüssigkeiten, kontaminierten Oberflächen und medizinischen Geräten.
- Schutzkittel: Einweg- oder wiederverwendbare Schutzkittel schützen die Kleidung und Haut der Pflegekräfte vor Kontamination.
- Atemschutzmasken: Atemschutzmasken wie chirurgische Masken oder FFP2/FFP3-Masken schützen vor der Inhalation von Aerosolen und Tröpfchen, die Krankheitserreger enthalten könnten. Sie sind besonders wichtig bei der Pflege von Patienten mit Atemwegserkrankungen.
- Schutzbrillen und Gesichtsschilde: Diese Ausrüstungen schützen die Augen und das Gesicht vor Spritzern und Tröpfchen, die beim Husten, Niesen oder medizinischen Eingriffen entstehen können.
- Kopfbedeckungen und Schuhüberzüge: Diese werden in Bereichen mit hohem Infektionsrisiko verwendet, um eine vollständige Barriere zu bieten und die Verbreitung von Keimen zu verhindern.
Durch die konsequente Nutzung und korrekte Handhabung von PSA können Pflegekräfte einen wesentlichen Beitrag zur Infektionsprävention leisten und die Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten gewährleisten.
Ein gut strukturierter Hygieneplan ist das Rückgrat jeder Pflegeeinrichtung – er beschreibt detailliert alle notwendigen Maßnahmen und Protokolle, die zur Verhinderung von Infektionen und zur Aufrechterhaltung einer sauberen Umgebung erforderlich sind. Zu den wesentlichen Bestandteilen eines Hygieneplans gehören:
- Risikobewertung: Identifikation und Bewertung potenzieller Infektionsrisiken in der Einrichtung.
- Desinfektionsprotokolle: Vorgaben zur regelmäßigen Reinigung und Desinfektion von Oberflächen, Geräten und Räumen.
- Händehygiene-Richtlinien: Anweisungen zur korrekten Durchführung der Händedesinfektion und Anwendungszeiten.
- Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Regelungen zum Tragen und zur Entsorgung von Schutzausrüstung wie Handschuhen, Kitteln und Masken.
- Abfallmanagement: Verfahren zur sicheren Entsorgung von medizinischem Abfall und kontaminierten Materialien.
- Spezifische Maßnahmen für Ausbrüche: Prozeduren für den Umgang mit Infektionsausbrüchen innerhalb der Einrichtung.
Die Umsetzung eines Hygieneplans erfordert die aktive Beteiligung des gesamten Pflegepersonals. Regelmäßige Überprüfungen und Aktualisierungen des Plans sind notwendig, um auf neue Herausforderungen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu reagieren. Klare Kommunikationsstrukturen und Verantwortlichkeiten gewährleisten die Einhaltung der Hygienestandards.
Schulungen für Pflegepersonal
Regelmäßige Schulungen und Fortbildungen sind unverzichtbar, um sicherzustellen, dass das Pflegepersonal stets über die neuesten Hygienestandards und Desinfektionsmethoden informiert ist. Wichtige Themen für Hygieneschulungen umfassen:
- Händehygiene
- Oberflächendesinfektion
- Nutzung von PSA
- Erkennung und Umgang mit Infektionsausbrüchen
- Abfallmanagement
Regelmäßige Schulungen fördern ein tiefes Verständnis für die Bedeutung der Hygieneprotokolle und tragen erheblich zur Schaffung eines sicheren und gesunden Umfelds für Patienten und Mitarbeiter bei. Ein kontinuierlicher Schulungsplan sollte daher integraler Bestandteil jeder Pflegeeinrichtung sein, um die Einhaltung und Verbesserung der Hygienestandards zu gewährleisten.
Bei der Hygiene in der Pflege spielt die richtige Desinfektion eine entscheidende Rolle, um die Gesundheit von Patienten und Pflegepersonal zu schützen. Ein gut durchdachter Hygieneplan und regelmäßige Schulungen für das Pflegepersonal sind essenziell, um die Einhaltung der Hygienestandards zu gewährleisten und stetig zu verbessern, Infektionsrisiken zu minimieren und ein sicheres Umfeld für alle Beteiligten zu schaffen.
Durch innovative Desinfektionsmethoden und fortschrittliche Schulungsprogramme können Pflegeeinrichtungen die Pflegequalität weiter steigern. Durch das Engagement und die Zusammenarbeit aller Pflegekräfte bleibt die Hygiene ein zentraler Pfeiler für Gesundheit und Sicherheit in der Pflege.
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