Sterilination vs. Desinfektion: Was ist der Unterschied?
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In verschiedenen Branchen wie der Pharma- und Lebensmittelindustrie sowie dem Gesundheitswesen spielen Hygiene und Sauberkeit eine zentrale Rolle, um die Sicherheit von Verbrauchern, Patienten und Personal zu gewährleisten. Zwei der wichtigsten Verfahren zur Keimbekämpfung sind Desinfektion und Sterilisation. Obwohl beide Methoden darauf abzielen, Mikroorganismen zu reduzieren oder zu eliminieren, gibt es wesentliche Unterschiede zwischen ihnen. Ein Verständnis für den Unterschied von Desinfektion und Sterilisation ist entscheidend für die korrekte Anwendung und die Aufrechterhaltung hoher Hygienestandards – heute wollen wir die Definitionen, Methoden und Anwendungsbereiche von Desinfektion und Sterilisation untersuchen und erklären, wann welche Methode zum Einsatz kommt.
Desinfektion und Sterilisation: Das sind die Definitionen
Desinfektion
Die Desinfektion ist ein Verfahren, das darauf abzielt, die Anzahl pathogener Mikroorganismen auf Oberflächen, in Flüssigkeiten oder an lebendem Gewebe signifikant zu reduzieren. Ziel der Desinfektion ist es, Infektionsrisiken zu minimieren, indem die Keimzahl auf ein sicheres Niveau gesenkt wird. Desinfektionsmittel können chemischer (wie Alkohol, Chlorverbindungen) oder physikalischer Natur (wie UV-Desinfektion, Hitze) sein.
Sterilisation
Im Unterschied zur Desinfektion ist die Sterilisation ein umfassenderes Verfahren, das alle Formen von Mikroorganismen, einschließlich ihrer Sporen, vollständig abtötet oder entfernt. Ziel der Sterilisation ist es, absolute Keimfreiheit zu gewährleisten. Sterilisationsmethoden umfassen physikalische Verfahren wie Dampfsterilisation (Autoklavieren), Heißluftsterilisation sowie chemische Verfahren wie Ethylenoxid-Gassterilisation und Strahlensterilisation.
Beide Verfahren spielen unterschiedliche, aber komplementäre Rollen bei der Entkeimung und der Prävention von Infektionen. Während die Desinfektion routinemäßig angewendet wird, um Oberflächen und Instrumente zwischen den Anwendungen keimarm zu halten, kommt die Sterilisation bei kritischen Gegenständen zum Einsatz, die in direkten Kontakt mit sterilen Bereichen kommen.
Methoden: Der Unterschied zwischen Desinfektion und Sterilisation
Für die Desinfektion stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, die je nach Anwendungsbereich und erforderlicher Wirksamkeit ausgewählt werden können:
- Chemische Desinfektion: Mittels chemischer Substanzen werden Mikroorganismen abgetötet oder deren Wachstum gehemmt. Häufig verwendete Desinfektionsmittel sind Alkohol, Chlorverbindungen, Wasserstoffperoxid und quaternäre Ammoniumverbindungen, die als Lösungen, Sprays oder Tücher eingesetzt werden können.
- Physikalische Desinfektion: Hierbei kommen physikalische Methoden wie UV-Strahlung oder Hitze zum Einsatz. UV-Licht wird häufig zur UV-Luftentkeimung und UV-Oberflächenentkeimung verwendet, während heiße Wasserbäder oder Dampf bei Temperaturen unterhalb der Sterilisationstemperaturen für hitzebeständige Materialien genutzt werden.
Die Desinfektion bietet schnelle und wirksame Reduktion von Keimen und ist relativ einfach durchzuführen, entfernt allerdings nicht alle Mikroorganismen. Chemische Desinfektion birgt bei unsachgemäßer Anwendung zudem das Risiko der Entwicklung resistenter Keime.
Um absolute Keimfreiheit zu erreichen, existieren mehrere hochwirksame Sterilisationsverfahren:
- Dampfsterilisation (Autoklavieren): Dieses Verfahren nutzt gesättigten Dampf unter Druck bei Temperaturen von 121 bis 134 Grad Celsius. Es ist besonders geeignet für hitzebeständige Materialien wie chirurgische Instrumente und Textilien.
- Heißluftsterilisation: Bei Temperaturen von 160 bis 180 Grad Celsius werden Objekte in trockener Hitze sterilisiert. Diese Methode eignet sich für Glaswaren und hitzebeständige Metallinstrumente.
- Ethylenoxid-Gassterilisation: Ethylenoxid ist ein gasförmiges Sterilisationsmittel, das bei niedrigen Temperaturen wirksam ist und daher für empfindliche Materialien wie Kunststoff und elektronische Geräte verwendet wird.
- Strahlensterilisation: Ionisierende Strahlung wie Gamma- oder Elektronenstrahlung wird zur Sterilisation von Einwegprodukten wie Spritzen, Kathetern und pharmazeutischen Produkten genutzt.
Die Sterilisation gewährleistet absolute Keimfreiheit und ist somit essenziell für kritische medizinische Anwendungen. Allerdings sind die Verfahren oft zeitaufwendig und erfordern spezielle Ausrüstung. Zudem sind die erforderlichen hohen Temperaturen oder Chemikalien nicht für alle Materialen geeignet.
In der Praxis unterscheiden sich Desinfektion und Sterilisation erheblich in ihrer Anwendung.
- Desinfektion: Die Desinfektion wird häufig und schnell durchgeführt, um Oberflächen, Arbeitsbereiche und Instrumente zwischen den Anwendungen keimarm zu halten sowie um den Keimpegel in Raumluft und Nutzwasser zu kontrollieren. Sie ist ein routinemäßiger Bestandteil des täglichen Hygieneplans in vielen öffentlichen Räumen, Industriezweigen, der Gastronomie sowie in Praxen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.
- Sterilisation: Die Sterilisation ist deutlich aufwendiger und wird nur dann ausgeführt, wenn absolute Keimfreiheit erforderlich ist – das kann z. B. in der Forschung und Pharmabranche für Reinräume und empfindliche Instrumente der Fall sein. Auch in der Pflege ist sie spezifischen Instrumenten und Materialien vorbehalten.
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