Bazillen: Einordnung und Inaktivierung mittels UV-C
Das Wort “Bazillen” wird umgangssprachlich oft als Synonym für alle Arten von krankmachenden Keimen verwendet. In der Wissenschaft hat der Begriff jedoch eine sehr spezifische und für die Desinfektionstechnik hochrelevante Bedeutung.
Was sind Bazillen?
Umgangssprachlich ist Bazille (oder Bazillus) ein veralteter, allgemeiner Begriff für ein krankheitserregendes, stäbchenförmiges Bakterium. In der wissenschaftlichen Mikrobiologie bezeichnet Bacillus hingegen eine spezifische Gattung von Bakterien. Die herausragende Eigenschaft vieler Bacillus-Arten ist ihre Fähigkeit, extrem widerstandsfähige Dauerformen, sogenannte Endosporen, zu bilden.
Die Herausforderung: Sporenbildende Bazillen
Zur Gattung Bacillus gehören einige der widerstandsfähigsten Mikroorganismen überhaupt. Ihre Sporen können über Jahre hinweg extreme Hitze, Trockenheit und chemische Einflüsse überdauern. Bekannte Vertreter sind:
- B. anthracis: Der Erreger von Milzbrand, dessen Sporen als biologischer Kampfstoff eingestuft werden.
- B. cereus: Ein Verursacher von Lebensmittelvergiftungen, dessen hitzeresistente Sporen Kochprozesse überleben können.
Die Inaktivierung dieser Sporen ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben in der Hygienetechnik.
Sporenbildende Bazillen erfordern maximale Leistung:
Die UV-C-Desinfektion ist eine bewährte Methode, um die Sporen der Gattung Bacillus zu inaktivieren. Ihr physikalischer Wirkmechanismus zerstört die DNA der Sporen.Aufgrund deren extremer Robustheit ist dafür jedoch eine besonders hohe UV-C-Dosis erforderlich, die weit über der Dosis für vegetative Bakterien liegt.
Die erfolgreiche Bekämpfung von Bacillus-Sporen ist somit ein klarer Indikator für die Leistungsfähigkeit und professionelle Auslegung einer UV-C-Anlage.